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AVIVA-BERLIN.de 9/19/5784 - Beitrag vom 09.10.2014


Gleis 17. Gedenkveranstaltung am 15. Oktober 2014 um 12 Uhr. BerlinerInnen werden dazu eingeladen, eine weiße Rose niederzulegen
AVIVA-Redaktion

An den 73. Jahrestag des ersten Berliner "Osttransports" der Deutschen Reichsbahn, dem 18. Oktober 1941, und an die Opfer der Deportationen erinnert die Gedenkveranstaltung "...abgeholt".




Die Ständige Konferenz der Leiter der NS-Gedenkorte im Berliner Raum, der Berliner Senat, die Jüdische Gemeinde zu Berlin und die Deutsche Bahn laden zur Teilnahme der Gedenkveranstaltung am Denkmal "Gleis 17" ein. Grund dafür ist der Jahrestag des Deportationsbeginn jüdischer Kinder, Frauen und Männer vom Bahnhof Grunewald in Richtung "Litzmannstadt" am 18. Oktober 1941. Ab 1942 fuhren Deportationszüge auch vom Anhalter Bahnhof und vom Güterbahnhof Moabit ab. Ziele der Transporte waren Ghettos, Konzentrations- und Vernichtungslager in Minsk, Kowno, Riga, Piaski, Warschau, Theresienstadt, Sobibor, Rasik, Auschwitz und Sachsenhausen.

Auch der zehnjährige Gert Rosenthal wurde am 19. Oktober 1942 mit anderen Kindern und Jugendlichen aus dem Baruch Auerbach´schen Waisenhaus an der Schönhauser Allee 162 in Berlin nach Riga deportiert und ermordet. Sein Bruder Hans (1925–1987), der spätere West-Berliner Entertainer, leistete bis März 1943 Zwangsarbeit und versteckte sich anschließend bis zum Kriegsende in einer Laubenkolonie in Berlin.
Insgesamt wurden bis zu sechs Millionen Menschen Opfer des nationalsozialistischen Völkermordes an den Juden Europas, darunter stammten mehr als 50.000 aus Berlin.

Prof. Dr. Andreas Nachama, Direktor der Stiftung Topographie des Terrors, Vorsitzender der Ständigen Konferenz der Leiter der NS-Gedenkorte im Berliner Raum wird die Veranstaltung eröffnen. Prof. Monika Grütters, Staatsministerin für Kultur und Medien und Daniel Alter, Rabbiner der Jüdische Gemeinde zu Berlin, Beauftragter gegen Antisemitismus und für interreligiösen Dialog, werden Grußworte zukommen lassen.

Die diesjährige Gedenkrede wird von Margot Friedländer gehalten, die bis zu ihrer Verschleppung nach Theresienstadt 1944 im Untergrund in Berlin lebte. Zudem werden Beiträge von Berliner SchülerInnen des Europäischen Gymnasiums Bertha-von-Suttner zu recherchierten Biografien von Deportierten präsentiert.
Der Trompeter Felix Mehlinger begleitet die Veranstaltung musikalisch.

Es wird darum gebeten, eine weiße Rose mitzubringen, da diese am Ende der Veranstaltung am Bahnsteig niedergelegt werden.

Datum: Mittwoch, 15. Oktober, um 12 Uhr

Denkmal "Gleis 17"
S-Bahnhof Grunewald
14193 Berlin

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Beitrag vom 09.10.2014

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